Werk

Ronja Rindels Werk bewegt sich zwischen Witz und Pathos, Verspieltheit und Ernsthaftigkeit. Ihre Bildsprache ist dabei zart als auch drastisch, zuweilen morbid.

In der künstlerischen Arbeit dominiert seit Anfang an die Grafik, während die Fotografie als Mittel zum Zweck begriffen wird. Thematischer Schwerpunkt des Kunststudiums war die ästhetische Forschung von Schwarmverhalten und -formationen nach den Prinzipien der Kohäsion, Separation und des Alignment. Starentänze wurden intensiv beobachtet, zeichnerisch dokumentiert und räumlich installiert.

Seit 2017 ist Ronja Rindel Teil des Kölner Kollektivs Menschenmalen, das kollaborative Kunstprojekte realisiert und den Austausch zwischen Kunstschaffenden fördert. Charakteristisch hierfür sind zahlreiche Portraitzeichnungen zwischen Ausdrucks- und Darstellungsanspruch, geprägt durch strenge Zeitrahmen. Es sind Portraits der Gegenwart, schonungslos offenlegend, weichzeichnend; sie visualisieren Prozesse des An- und Einsehens.

Die Werkgruppe „Hommage“ ist Ausdruck tiefer Faszination für antike Körperbilder. Während malerische Studien „bewahren“, wollen plastische „begreifen“. Obwohl die Demontage nihilistische Züge trägt, wird sie zur Notwendigkeit, neue Körperbilder zu konstruieren.

Das Interesse an menschlichen Körpern und Anlitzen lösen seit 2023 existentielle Fragestellungen zu persönlichen Beziehungen, innerhalb von Generationen, Schwangerschaft und Geburt in der Serie "Trimenon" ab.

Zeitgleich bewahrt sich die Künstlerin Leicht- und Schwachsinn, mit Motiven aus der Welt des Zirkus, der Ponyhöfe oder der alltagsphilosophischen Absurdität. Malerei und Fotografie dienen hier als Farb- und Formträger der "Kuriositäten".